
Drittes Projektjahr EMERGE IoT am Landeskriminalamt
Auch das Team des Landeskriminalamts hat über das vergangene Projektjahr hart an den Zielen von EMERGE-IoT gearbeitet. Im Hinblick auf das näher rückende Ende des Projektes wurden die wichtigsten und arbeitsintensivsten Aufgaben fokussiert, wie die Planung und Umsetzung eines Smart-Home-Demonstrators, und die Entwicklung einer Software zur Inspizierung von Funkprotokollen. Auch wurde die Neubesetzung eines tragenden Mitarbeiters überwunden.
Anknüpfend an die Bemühungen des letztes Jahres wurde zudem eine Vielzahl an neuen IoT-Geräten beschafft und analysiert. Um die dazugehörige Dokumentation zu erleichtern, wurden dem Wiki neue Richtlinien zur Erstellung von Artikeln gegeben, die Lesern und Autoren eine verbesserte Übersicht ermöglichen. Dies alles trägt zu einer nachhaltigen Wissensbasis bei, die das im Projekt erlangte Know-How einer künftigen Weiterverwendung zuführt.
Da die wesentlichen Aspekte des Projektes nahe ihrer Vollendung sind, bereiten wir uns nun auf den erfolgreichen Abschluss vor. Dazu gehören vor Allem die Komplettierung der oben genannten, größten Punkte wie dem Demonstrator und der Software, aber auch das Abarbeiten und Analysieren letzter Beschaffungen und das Schreiben von Artikeln.
Personal
Die Aufstellung der Projektmitarbeiter blieb über die vergangenen Jahre weitestgehend gleich. Die Ausnahme hierfür stellt Dr. Enrico Seib dar, welcher nach anderthalb Jahren Arbeit im Projekt zum Polizeidienst beim Landeskriminalamt gewechselt ist. Die Stelle im Projekt wurde von Richard Dabels übernommen, welcher das Projekt EMERGE-IoT nun bis zum Ende begleiten soll.
Demonstrator
Eine große Aufgabe des letztes Jahres stellt der IoT-Demonstrator dar, welcher eine zentrale Fragestellung des Projektes löst. EMERGE-IoT soll als Initiative des Landeskriminalamtes die Gefahren und Problemstellung des Internets der Dinge mehr in das Bewusstsein der Öffentlichkeit und der Polizeibehörden bringen. Der hier konstruierte, mobile Demonstratorwagen bietet Teilnehmern von Veranstaltungen die Möglichkeit, praktische Erfahrungen mit diesen Geräten zu ermöglichen.

Zusätzlich kann dieser als praktischer Prüfstand für weitere interne Versuche genutzt werden. In unser Erfahrung hat sich gezeigt, dass bereits die Einrichtung von IoT-Geräten abhängig von dem verwendeten System einen erheblichen Zeitaufwand darstellen kann. Dieser kann durch die Verwendung eines voreingerichteten Demonstrators effektiv nulliert werden. Somit bietet dieser auch außerhalb von Veranstaltungen einen großen Mehrwert.
Auch innerhalb des Projektes hat der Demonstrator bereits einen praktischen Einsatz: So können bereits Analysen an diesem praktischen Aufbau vorgenommen werden. Dabei kommt auch eigens entwickelte Software zum Einsatz.
RIoT Software
In der Suche nach forensischer Analysesoftware für IoT-Hardware und Funkprotokolle kam es häufig zu ähnlichen Problemen. Des Öfteren scheiterten Bemühungen daran, dass, obwohl das Gebiet Smart Home selbst noch relativ jung ist, notwendige Hardware nicht verfügbar, oder bereitgestellte Software veraltet war. Die von uns entwickelte Software RIoT (Radio Protocols for IoT Devices) soll einen Ausblick zur Lösung dieses Problems liefern.

Im Unterschied zu den von uns gefunden Soft- und Hardwarelösungen baut die RIoT-Software auf frei verfügbarer und weit verbreiteter Hardware auf. Die Grundlage hierfür bietet das SDR-Framework (Software Defined Radio) GNU-Radio, welches digitale Signalverarbeitung ermöglicht. Durch GNU-Radio lassen sich somit verschiedene Funkprotokolle unabhängig von speziellen Geräte implementieren. Die dafür genutzte Hardware kann dabei von verschiedensten Anbietern erworben werden.
Die RIoT-Software dient in Verbindung mit GNU-Radio als Sammelbecken verschiedener IoT-Softwareprojekte und ermöglicht dem Nutzer eine einfache Installation und eine intuitive Bedienung.
Wiki
Das EMERGE-IoT-Wiki ist die zentrale Anlaufstelle für den Informationsgewinn des Projektes. Hier sammeln sich Erkenntnisse aus dem Umgang mit verschiedensten IoT-Geräten und Ergebnisse des Projektes. Anfang des Jahres fand hier eine große Umstrukturierung statt, in der viele Artikel überarbeitetet wurden. Zugleich wurden Vorlagen für verschiedene Kategorien von Artikeln veröffentlicht, welche Autoren und Lesern zugleich den Umgang mit dem Wiki erleichtern. In Zukunft soll das Wiki auch für Institutionen außerhalb des Landeskriminalamts Mecklenburg-Vorpommern geöffnet werden um den Informationsgewinn des Projektes besser erschließbar zu machen.
